Am Sonntag, den 19. Januar 2025, fand der 158. Jahrtag der Freiwilligen Feuerwehr Marktheidenfeld im Hotel „Zur Schönen Aussicht“ statt. Zahlreiche Ehrengäste, Mitglieder und Unterstützer kamen zusammen, um diesen besonderen Tag gemeinsam zu begehen und die Leistungen der Feuerwehr zu würdigen. Zuvor fand der traditionelle Jahrtagsgottesdienst mit Pfarrer Herrmann Becker in der Laurentiuskirche statt.
Begrüßung und Totenehrung
Der Vorsitzende der Freiwilligen Feuerwehr, Christoph Schmitt, eröffnete die Veranstaltung mit einer herzlichen Begrüßung. Besonders begrüßte er Landrätin Sabine Sitter, Bürgermeister Thomas Stamm, Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder der Kreisbrandinspektion sowie Abordnungen der benachbarten Feuerwehren und Hilfsorganisationen.
Mit einer würdigen Totenehrung wurde den verstorbenen Mitgliedern gedacht, darunter Fritz Wolf, Friedbert Väth und Manfred Bernstein. Die Gäste erhoben sich von ihren Plätzen, um den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Jahresrückblick: Einsätze und Engagement
In seinem Bericht hob Kommandant Bernhard Nees die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Marktheidenfeld hervor. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 246 Einsätze bewältigt, darunter Brände, technische Hilfeleistungen und Sicherungsdienste. Besonders erwähnte er den Einsatz bei der Flutkatastrophe in Bayern, bei dem die Wehr mehrere zehntausend Liter Heizöl aus überfluteten Kellern abpumpte. „Dieser Einsatz hat uns alle gefordert, aber auch gezeigt, wie wichtig unsere Arbeit für die Gemeinschaft ist“, betonte Nees.
Ein weiterer großer Einsatz war der Tiefgaragenbrand in der Brückenstraße. Bürgermeister Thomas Stamm erwähnte in seinem Grußwort die Dankbarkeit der Anwohner, die den schnellen und professionellen Einsatz der Feuerwehr bei diesem Ereignis lobten. „Die Feuerwehr hat hier gezeigt, wie wichtig ihr Einsatz für die Sicherheit unserer Bürger ist“, so Stamm.
Jugend- und Kinderfeuerwehr
Ein besonderes Augenmerk lag bei der Veranstaltung auf der Nachwuchsarbeit. Bürgermeister Thomas Stamm zeigte sich erfreut über die starke Präsenz der Kinder- und Jugendfeuerwehr mit 12 anwesenden Jugendlichen.
Die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Jugendwartin Sandra Kastner erlebte ebenfalls ein ereignisreiches Jahr mit Höhepunkten wie der 24-Stunden-Schicht, der Unterstützung beim Tag der offenen Tore und dem erfolgreichen Wissenstest. Besonders erfreulich war der Zuwachs durch fünf neue Mitglieder. Mit Leoni Eyrich wurde zudem eine junge Feuerwehrfrau erfolgreich in die aktive Wehr überführt.
20 Kinder engagieren sich in der Kinderfeuerwehr, die mit viel Leidenschaft von den Betreuern begleitet wird. „Der Gedanke der Kinderfeuerwehr wurde erfolgreich umgesetzt und entwickelt sich sehr gut“, lobte Stamm. Allerdings wies er auch darauf hin, dass die Kapazitätsgrenzen der Kinderfeuerwehr in Marktheidenfeld mittlerweile erreicht sind. Er bedankte sich bei den Betreuern für ihr Engagement und ihre wichtige Arbeit.
Ehrungen und Beförderungen
Ein Höhepunkt des Jahrtags war die Würdigung langjähriger Mitglieder. Die folgenden Personen wurden für ihre Treue und Verdienste geehrt:
- Georg Ries: 70 Jahre Mitgliedschaft, darunter viele Jahre als Löschmeister und Führungsdienstgrad. Bereits vor Jahren zum Ehrenmitglied ernannt.
- Manfred Brod: 50 Jahre Mitgliedschaft. Langjähriges aktives Mitglied, zuletzt Oberfeuerwehrmann und Hauptfeuerwehrmann, seit 2001 passives Mitglied.
- Klaus Stamm: 50 Jahre Mitgliedschaft. Als aktiver Maschinist und Feuerwehrmann viele Jahre im Einsatz. Seit 2014 passives Mitglied.
- Gerold Liebler: 50 Jahre Mitgliedschaft. Langjähriges aktives Mitglied und Vorstandsmitglied, zuletzt Atemschutzgeräteträger und Maschinist.
- Elmar Väth: Ehrenmitglied seit der ordentlichen Mitgliederversammlung im Mai 2024, für seine langjährige Unterstützung im Feuerwehrverein geehrt.
Zusätzlich wurden mehrere aktive Mitglieder befördert und für besondere Leistungen gewürdigt.
Grußworte und Appell
Bürgermeister Thomas Stamm sprach seinen Dank im Namen der Stadt Marktheidenfeld und des Stadtrats aus. Besonders hob er die Bedeutung des Engagements der Feuerwehrleute für die Sicherheit der Bürger hervor. Mit Blick auf den Tiefgaragenbrand in der Brückenstraße berichtete er von einem Geburtstagsbesuch im betroffenen Gebäude, bei dem die Anwohner die Feuerwehr ausdrücklich für ihren Einsatz lobten.
Landrätin Sabine Sitter und Kreisbrandinspektor Andreas Schmitt betonten in ihren Grußworten die Notwendigkeit, in die Ausrüstung und Ausbildung der Wehren zu investieren. Der Vorsitzende nutzte die Gelegenheit, um an Politik und Gesellschaft zu appellieren, das Ehrenamt weiterhin zu unterstützen und zu stärken. „Die Feuerwehr ist wie eine gute Versicherung – man ist froh um jeden Cent, den man investiert hat, wenn es darauf ankommt“, so Christoph Schmitt.
Dank und Ausblick
Zum Abschluss dankte der Vorsitzende allen Mitgliedern, Unterstützern und der Stadt Marktheidenfeld für die finanzielle und organisatorische Unterstützung. Ein besonderer Dank ging an die Hafenlohrtalkapelle für die musikalische Begleitung des Tages.
Mit dem Leitspruch „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ wurde die Veranstaltung beendet. Die Geehrten und Beförderten wurden anschließend für ein Gruppenfoto eingeladen, bevor die Mitglieder zum gemütlichen Beisammensein in die Florianstube übergingen.