Nach drei Jahren durfte die Feuerwehr Marktheidenfeld endlich wieder ihren alljährlichen Jahrtag begehen. Der Einladung sind nicht nur die zahlreichen Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr, sowie etliche Ehemalige gefolgt, sondern durfte man sich auch über Bürgermeister Thomas Stamm, Landrätin Sabine Sitter, Kreisbrandrat Florian List mit Vertretern der Inspektion, sowie Vertreter der befreundeten Blaulichtorganisationen begrüßen.
Vorsitzender Christoph Schmitt ging in seiner Ansprache auf die aktuellen Herausforderungen ein. Nach über zwei Jahren Pandemie stehen mit der Ukraine-Krise und möglichen Energiemangellagen für die Feuerwehr zusätzliche Themen auf der Agenda.
Gerade auch die tätlichen Angriffe auf Einsatzkräfte machen den Vorsitzenden nachdenklich. Ein besonderer Dank gilt den Unternehmerinnen und Unternehmern für die Freistellung der Einsatzkräfte während der Arbeit, wobei es auch hier immer schwieriger wird, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen.
Der Verein hat die Coronapandemie gut überstanden und konnte zusätzliche Kameradinnen und Kameraden hinzugewinnen. Der Vorsitzende blickte auf die Veranstaltungen im Jahr 2022 zurück und gab einen Ausblick auf 2023.
Ein besonderer Dank wurde dem ehemaligen Vorsitzenden Christian Naun für seine 17-jährige Amtszeit ausgesprochen. Christian Naun hat einen erheblichen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des Vereins in vielen Bereichen.
Bericht des Kommandanten
Ein arbeitsreiches Jahr liegt hinter der Feuerwehr Marktheidenfeld. Kommandant Bernhard Nees zeigt eine beeindruckende Statistik auf: 218 Einsätze mit rund 1.390 Einsatzstunden gab es zu bewältigen. Diese setzen sich wie folgt zusammen: 21 Fehlalarmierungen, 67 Brandeinsätze, 10 Sicherheitswachen, 34 Brandschutzerziehungen und auslösende Brandmeldeanlagen, sowie gab es 107-mal technische Hilfe zu leisten, unter anderem 24 Verkehrsunfälle, 16 Ölspuren zu beseitigen, 13-mal zur schnellen Türöffnung gerufen, oder auch 10-mal zur Unterstützung des örtlichen Rettungsdienstes. Hierbei waren 23 Personen in akuter Gefahr, 7 Personen mussten via Drehleiter gerettet werden, für eine Person kam jede Hilfe leider zu spät.
Die Einsätze der Feuerwehr sind vielfältig. So durften die Kameraden zu etlichen Kleinbränden ausrücken, nach Remlingen in den Steinbruch zusammen mit der Berufsfeuerwehr Würzburg, das Auslösen eines E-Calls beim Autohaus Bauer gab es abzuklären. Aufgrund der Trockenheit entstanden Flächenbrände in Lengfurt, an der Grundschule und in der Ringstraße.
Aktuell hat die Feuerwehr Marktheidenfeld 62 aktive Feuerwehrleute, darunter 8 Doppelmitglieder und 5 Frauen. Mit Stolz wurden die 32 Atemschutzgeräteträger erwähnt. In der Jugendfeuerwehr sind momentan 5 Jugendliche, hier hat sich Corona zum Glück nicht negativ ausgewirkt. Einer der Jugendlichen wechselt bald in den aktiven Dienst. „Wir müssen die Jugend stärken“ so Kommandant Bernhard Nees. Die Jugendlichen nahmen fleissig an den MTA-Ausbildungseinheiten teil und bewältigten den Wissenstest, nicht fehlen durfte auch wieder ein Ausflug und das jährliche Ferienprogramm. Im abgelaufenen Jahr fanden für die Aktiven 63 Ausbildungseinheit – anfangs noch online, später wieder vor Ort – statt, dies sind rund 5 Termine pro Monat mit 1.311 Übungsstunden. Hinzu kommen noch zahlreiche Fahrzeugeinweisungen und Bewegungsfahrten.
Vielen Dank spricht Bernhard Nees hier allen Teilnehmern aus, besonderer Dank geht an die Ausbilder für die Vorbereitung und Durchführung der Ausbildungen. Ohne ein gutes Team wäre dies alles nicht möglich.
Mit aktuell drei Kreisbrandmeistern ist die Feuerwehr Marktheidenfeld nach der Neuwahl des Kreisbrandrates Florian List stark in der Kreisbrandinspektion vertreten. Die Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion ist sehr gut, auch wenn man nicht immer der gleichen Meinungen ist.
Im Mai durfte die Feuerwehr endlich der Öffentlichkeit ihre Türen öffnen. Der „Tag der Besichtigung“ stand an. Dies war ein voller Erfolg mit rund 2000 Besuchern.
Die Aussicht auf 2023 ist vielversprechend, trotz Energiekrise und nötigem Katastrophenschutz. Hierbei zeigt sich einmal mehr, wie gut das neue Feuerwehrhaus geplant wurde. Ausgestattet mit einer festinstallierten und zwei mobilen Tankstellen, Notstromaggregat sowie der Ergänzung von Satelliteninternet und bald auch Satellitenfunk. Fahrsicherheitstraining, Maschinistenlehrgänge, modulare Truppausbildung (MTA), sowie Ölwehr auf dem Main, sind nur einige Punkte, die im Jahr 2023 anstehen.
Die letzten Jahre gab es einige große Schritte zu bewältigen, sei es der Neubau des Feuerwehrhauses, die Beschaffung von Fahrzeugen und die Einführung neuer Schutzkleidung, folgen jetzt kleinere Schritte. Ein Fokus liegt hierbei auf der Personalgewinnung, der Ausbildung und der Öffentlichkeitsarbeit.
Abschließend sprach Kommandant Bernhard Nees seinen Dank aus. Den Partnern und Familien, seinem Stellvertreter Johannes Naun, dem Team von Führungskräften und Ausbildern, sowie allen Aktiven. Ohne dies würde die Arbeit nicht laufen. Er sei stolz, in solch einer Truppe dienen zu dürfen.
Ehrungen und Beförderungen
Wie üblich, standen noch die Aufnahmen der neuen Mitglieder an: Leon Körber (Jugend), Lukas Schneider, Rainer Hock und Sandra Kastner. Folgende Beförderungen gab es: Johannes Brod, Timo Hennig und Robert Kirsch zum Hauptfeuerwehrmann, Maria Son zur Löschmeisterin, Christian Naun zum Hauptlöschmeister. Geehrt wurden für 20 Jahre Aktiven Dienst Philipp Roßmann und Sebastian Koller, für 30 Jahre Thorsten Evers, Rainer Lang, Kai-Uwe-Brune, Jürgen Lieber und Christoph Westhoff, sowie für 40 Jahre Johannes Väth und Rudolf Leppig