Am vergangenen Freitag fand die Nachtausbildung für die Bootsführer unseres Mehrzweckbootes auf dem Main bei Marktheidenfeld statt.
Dabei wurde der richtige Umgang der Einsatzkräfte mit den vorhandenen Rettungsmitteln trainiert, um verunglückte Personen schnell zu finden und aus dem Wasser zu retten. Denn gerade im Winter entsteht in kalten Gewässern schon nach kurzer Zeit eine lebensbedrohliche Unterkühlung, da dem Körper sehr schnell Wärme entzogen wird.
Anfangs begann die Übung bei Tageslicht mit der Wasserrettung von unterkühlten Personen. Es wurden grundlegende Techniken erläutert, um Personen schonend vom Wasser aus an Bord zu holen. Dazu wurde die Besatzung in Teams eingeteilt und erhielten die Aufgabe, einen Wasserrettungseinsatz durchzuführen, bei dem eine Person ins Wasser gestürzt war und Hilfe benötigte.
Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, das Rettungsbrett sicher zu handhaben und die vermeintlich unterkühlte und bewusstlose Person möglichst horizontal und schonend zu retten. Dabei mussten sie darauf achten, das Rettungsbrett richtig zu positionieren und die Person darauf zu fixieren, um unnötige Bewegungen und weitere Verletzungen zu vermeiden. Für den Bootsführer bestand die Herausforderung darin, mit dem Boot besonders langsam und gezielt an die Person heranzufahren um damit die punktgenaue Rettung zu ermöglichen. Dabei wurde besonderer Wert auf Absprache und Zusammenarbeit der Bootsbesatzung gelegt.
Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die Übung wiederholt. Der sprichwörtliche „Unterschied zwischen Tag und Nacht“ machte sich dabei sehr deutlich bemerkbar. Während die Anfahrt und Orientierung zum Ufer bei Tag sehr einfach und schnell möglich war, wurde sie in der Dunkelheit für den Bootsführer umso herausfordernder. Trotz Umfeldbeleuchtung , Suchscheinwerfer und gezieltem Anleuchten der Person mit Handscheinwerfern erforderte die Anfahrt und Rettung wesentlich mehr Aufmerksamkeit und Geschick von der gesamten Besatzung.
Während der Ausbildung wurde dabei ständig das Fahren und Manövrieren auf Sicht mithilfe des Kartenplotters unter Besetzung der Wahrschau geübt. Dies erforderte ebenso die besondere Konzentration des Bootsführers sowie der Mannschaft, welche während der Fahrt im Bug Ausschau hielt.
Diese Nachtausbildung war die letzte und zugleich längste Ausbildung mit dem Mehrzweckboot für dieses Jahr, und so können alle Teilnehmer gut vorbereitet und ausgebildet in die Winterpause gehen.
Freiwillige Feuerwehr Marktheidenfeld
Bilder: Markus Saller, Thorsten Evers
Text: Thorsten Evers